MinMon Podcast #47 by Charon Styx

Nach einer kleinen Pause sind wir nun wieder zurück und freuen uns euch den MinMon Podcast mit der Nummer 47 an den Start zu bringen.

Wir tauchen mit dem Künstler Charon Styx in die griechische Mythologie ab und begeben uns in eine technoide Unterwelt. Wer bei diesen Temperaturen doch die Flucht ins dunkle und kühle sucht wird mit diesem düsteren Techno-Mix einen passenden Soundtrack finden.
Im Interview sprechen wir mit Charon Styx über seine musikalische Anfänge und über die überaus erfolgreiche Party Reihe, an vergessenen Orten, in Sachsen-Anhalt, bei dem er Teil des Kernteam war.


Steckbrief

Artist: Charon Styx
Stil:Techno
Born: 1982
On air since: 99
Living: Berlin
Playtime: Closing
Setup: Allen & Heath Xone:92, 2 x Pioneer Nexus 2000, 2x Technics 1210 Mk2, Pioneer RMX 1000
Favoriten: alle
Drink: Jägermeister & O-Saft
Superpower: lernt man erst kennen, wenn man mit mir den Abend verbringt


Podcast


(Direktlinks: Podcast Feed, iTunes, Download)


Interview

Hallo Toni, schön das Du Zeit gefunden hast und herzlich Willkommen beim MinMon Podcast. Wie geht es dir?

Hallo zusammen, ja ich freue mich auch, dass es jetzt zeitlich geklappt hat, ein Podcast für euch zu machen.

Mir geht es soweit ganz gut. Momentan ist zwar alles ziemlich voll gepackt bei mir, aber der Sommer steht in den Startlöchern und da muss noch so einiges geplant und organisiert werden. Damit Familie, Freunde, Arbeit und einige Projekte an denen ich mitwirke im Einklang stehen. Das ist manchmal gar nicht so einfach aber ich versuche immer mein bestes.

Bei deinem Künstlernamen (Charon Styx) denkt man eigentlich sofort an griechische Mythologie. Wie bist Du darauf gekommen?

Ja, das ist richtig. Als ich damals einen Künstlernamen für mich gesucht habe, wollte ich natürlich etwas außergewöhnliches aber auch tiefgründiges. Doch den richtigen Namen zu finden war gar nicht so einfach. Ich kaufte mir sogar ein Buch mit seltenen Vornamen, um mehr Inspiration zu bekommen. Zu der Zeit machte ich gerade eine Ausbildung zum Koch und hatte dieses Buch auch in der Berufsschule dabei.

Im Sozialkundeunterricht war gerade ein für mich langweiliges Thema und ich befasste mich wieder mit der Namenssuche. Das bekam dann auch mein damaliger Sozialkundelehrer „Herr Böse“ mit. Nach dem Ende der Unterrichtsstunde sprach er mich an ob alles o.k. sei, warum ich so abwesend war und mich mit dem Buch beschäftige, anstatt mit dem Sozialkundeunterricht. Er dachte, dass ich bald Vater werde und ich einen Vornamen für mein ungeborenes Kind suche. Ich musste kurz lachen und klärte ihn auf, was es mit dem Buch auf sich hat. Da es die letzte Unterrichtsstunde an dem Tag war, kamen wir noch ins Gespräch. Nach einiger Zeit erzählte ich ihm dann auch beiläufig, dass mein Bruder sich „Hades“ als „DJ“ nennt. Und dann unterhielten wir uns über die Griechische Mythologie! Er erklärte mir dann die ganzen Namen und Zusammenhänge und in meinem Kopf ratterte es…

Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich mich ehrlich gesagt nie wirklich mit der Griechischen Mythologie beschäftigt, ich fand es aber irgendwie interessant und passend zugleich. Wir veranstalteten zu dieser Zeit auch illegale Partys in verlassenen Objekten und Bunkeranlagen der Russischen Armee. Bewegten uns also im sogenannten „Underground“. Mein großer Bruder „Hades“ Gott der Unterwelt, „Charon“ der Fährmann der die verloren Seelen über den Höllenfluss „Styx“ von der Ober- zur Unterwelt bringt… somit hatte ich meinen Namen. “Charon Styx”

Danke Herr Böse! Er hieß wirklich so, der beste Lehrer, den ich in meiner gesamten Schulzeit kennengelernt habe!

Was bedeutet dieser Name für Dich?

Ich verbinde diesen Namen mit einem für mich prägenden Zeitabschnitt in meiner Jugend, aber vor allen mit meinem älteren Bruder, zu dem ich aufblickte. Der immer für mich da war wenn ich ihn gebraucht habe. Der mir viel beigebracht hat, ein Vorbild war und ich ihn als kleiner Bruder „vergöttert“ habe. Daran hat sich bis heute auch nicht viel geändert, außer, dass ich noch etwas gewachsen bin und wir heute auf Augenhöhe miteinander kommunizieren – heute „Vergöttern“ uns unsere Kinder und wir sie.

Wäre “DJ” in deinem Künstlernamen eine Option für Dich gewesen?

Die Option „DJ“ war nie ein Thema für mich, fand ich damals schon „Scheiße“ und es hat sich auch bis heute nichts daran geändert. In der Subkultur in der wir uns bewegen, war und ist der Begriff „DJ“ auch eher unüblich. Heutzutage muss ein Name noch bekloppter sein als der andere oder ist das vielleicht das neue „DJ“ und ich werde einfach alt!? Hauptsache jeder ist mit seinem Namen glücklich und kann sich damit identifizieren.

Was hat Dich bewegt mit dem Auflegen anzufangen?

Ganz klar mein Bruder! Er hatte sich so 1996/97 Plattenspieler und Mixer zugelegt und da wurde ich wohl infiziert und begann mich auch mit den Dingern zu beschäftigen. Ich glaube es waren Reloop oder Vestax Plattenspieler, auf jeden Fall waren die noch mit Riemen angetrieben.

Ist da etwas was Du rückblickend anders gemacht hättest?

Eigentlich nicht wirklich, außer einer Sache! Ich hätte anfangs mehr auf meine Platten aufpassen müssen, sie sorgfältiger behandeln und pflegen sollen. Denn viele von ihnen kann ich heute einfach nur noch zuhause abspielen. Auch die Plattentasche nach einem Open Air Gig bei 30+°C im Auto zu lassen, ist keine gute Entscheidung gewesen. Resultat: ca. 50 Platten (die Hälfte davon gerade erst neu gekauft) waren so verformt, dass sie nicht mehr abspielbar waren – da sind mir echt die Tränen gekommen!

Wie wichtig ist Dir deine eigene musikalische Entwicklung?

Damit habe ich mich ehrlich gesagt nie wirklich auseinandergesetzt. Alles hat sich irgendwie ergeben. Als ich mit dem Auflegen angefangen habe, hatte ich noch keine eigenen Platten, geschweige denn eigene Technik. Ich ging ja noch zur Schule und da war das „Taschengeld“ eher für andere Sachen verplant. Also nutzte ich die Technik und Platten von meinem Bruder und seinen Freunden. Mein Bruder hat damals viel Techno gespielt, ein Freund von ihm wiederum viel House. So hatte ich auch die Möglichkeit mich auszuprobieren, um zusehen, was mir mehr Spaß macht. Ich habe mich beim Techno wohler gefühlt und blieb da auch eine Weile bei. Irgendwann kam diese Minimal-Techno-Welle, da habe ich mich auch intensiver mit beschäftigt und viele Platten gekauft. Seit einigen Jahren habe ich aber wieder mehr Lust auf Techno, also wenn ich die Zeit dafür finde. Denn in den letzten 2 Jahren hat sich bei mir auch viel verändert.

Durch die Geburt meines Sohnes bleibt nun nicht mehr so viel Zeit, um mich mit der Musik zu beschäftigen. Das fehlt mir schon sehr, aber ich versuche es auch so gut wie es eben geht miteinander zu kombinieren. Als ich sein Zimmer eingerichtet habe, war mit eines der ersten Dinge, ihm einen Plattenspieler mit rein zu stellen. Nicht ohne Hintergedanken, denn er wird bis heute auch täglich genutzt, ob mit meinen alten Platten, die wir uns bei Windeln wechseln anhören oder alte Hörspiele und Geschichten beim spielen und toben. Wenn ich heute die Technik bei mir anschalte, steht der Kleine gleich neben mir und will mitmachen. Bis zu einem bestimmten Grad geht das auch aber irgendwann reicht es dann auch dem Papa.

Na ja, wer weiß wo die Reise noch hingeht. Alles entwickelt sich weiter auch die Unterwelt des Charon Styx!

Würdest Du einen Stil beibehalten wenn dieser gerade angesagt ist?

Grundsätzlich würde ich erst einmal „Nein“ dazu sagen. Ich spiele das worauf ich Lust habe und will mich nicht verbiegen, nur um anderen wiederum zu gefallen bzw. mehr Gigs dadurch zu bekommen. Das Auflegen ist mein Hobby und ich mache es nicht, um damit mein Lebensunterhalt zu verdienen. Klar gibt es bestimmte Intervalle, in der sich ein neuer „Stil“ bzw. „Genre“ entwickelt und präsenter ist als andere oder eben auf einmal wieder angesagt ist. Wie gesagt, ich spiele das worauf ich Lust habe.

Was antwortest du wenn sich jemand einen Track wünscht?

Ach ja, das ist immer wieder lustig aber auch manchmal etwas nervig. Kommt immer auf die Situation und momentanen Zustand der Person an, generell bin ich aber erst einmal ganz positiv eingestellt. Zu 90 Prozent kenne ich die Personen ja nicht, die zu mir hinters Pult kommen. Kann in dem Moment ja auch was „Wichtiges“ sein! Ich muss dazu sagen, hinterm Pult bin ich in meiner eigenen kleinen Blase und lasse mich da auch ungern raus ziehen.

Das ist eigentlich bei den meisten DJ´s so und sollte von den Gästen auch respektiert werden. Man ist ja gerade beschäftigt und hat nicht immer die Zeit, um ein Plausch zu halten. Über die letzten Jahre habe ich mir daher folgende Antworten angeeignet, die auch ganz gut funktionieren:

  1. Ja, spiel ich noch!
  2. Hab ich schon gespielt! (wenn die Person dann sagt, hab ich aber nicht gehört -> war ein Remix!)
  3. Habe ich heute leider nicht dabei!

Du hast schon früh eigene Partys organisiert und warst bis 2015 ein Teil der “Magazin” Partyreihe. Erzähle uns doch was dazu?

Ja, ich bin schon ziemlich früh in die Szene reingerutscht. Angefangen hat es mit den Partys von meinem Bruder und seinen Freunden, da war ich so zwischen 12-13 Jahre alt. Wir sind damals in einer ländlichen Region aufgewachsen, umgeben von ehemaligen russischen Militärbasen. Als Kinder sind wir dort immer viel Stromern gegangen, kannten daher viele Plätze und Objekte in- und auswendig. Bei den Partys von meinem Bruder und seinen Freunden habe ich damals immer beim Aufbau & Abbau geholfen. Auf die Partys selbst, durfte ich allerdings anfangs noch nicht gehen. War auch ganz gut so, dennoch war ich meistens immer irgendwie dabei. Eine Zeit, an die ich mich immer wieder gerne zurück erinnere!!! 2001 veranstalteten dann einige Freunde und ich unsere ersten eigenen, meist illegalen Partys. Das lief dann so bis 2006.

Es gab damals einen großen russischen Militärflugplatz bei uns in der Nähe. Dort waren ca. 30.000-35.000 tausend „Sowjets“ stationiert. (Mahlwinkel/Sachsen-Anhalt) Ein riesengroßes Areal mit Offiziersvorstadt, Kasernen, Bunkern, Schwimmbad, eben alles was eine Stadt so braucht. Nach Abzug der „Sowjets“ wurde das Areal von einem Wachschutz streng bewacht. Es war also immer schwer, dort etwas zu machen ohne erwischt zu werden. Gemacht haben wir es trotzdem. Irgendwann wurden dann die ersten Abschnitte von dem Gelände verkauft und gingen somit in Privatbesitz über. Es dauerte nicht lange und wir suchten Kontakt zu einem der neuen Besitzer. Er hatte sich die Offiziersvorstadt gekauft und veranstaltete dort Paintball Games. Nach einigen Gesprächen und einer ersten „Test Party“ in einem Plattenbau, wurden wir uns dann relativ schnell mit dem Besitzer einig und unterzeichneten unseren ersten Mietvertrag. Wir hatten natürlich schon im Vorfeld eine ganz bestimmte Location im Auge

Das alte „Magazin“ ehemals war das der „Konsum“ (Einkaufsladen) der Offiziere und deren Familien. In der DDR bekam man dort nur sehr schwer Zutritt. Entweder man hatte Kontakte oder man schmierte die Soldaten am Checkpoint. Dort gab es Sachen zu kaufen, die es in der DDR eben nicht zu kaufen gab. Jeder in der Region kannte das „Magazin“! Ein Ort mit Jahrzehnte langer Geschichte!

Man was haben wir uns gefreut, als wir den Mietvertrag unterschieben in unseren Händen hielten. Jetzt konnten wir endlich loslegen! Aber es lag noch eine Menge Arbeit vor uns, bevor wir die erste Party dort machen konnten.

Über die vielen Jahre des Leerstandes war das Objekt in einem ziemlich schlechten Zustand. Keine Türen, keine Fenster, kein fließend Wasser, kein Strom! Eigentlich eine totale Ruine, reif für die Abrissbirne! Doch für uns war sie perfekt! Wir mobilisierten unseren gesamten Freundeskreis und machten uns an die Arbeit. Nach einigen Wochen oder Monaten, so genau kann ich das auch nicht mehr sagen, war es dann endlich soweit. Die Location war nun so provisorisch um- bzw. ausgebaut, so dass wir mit der Planung der ersten Party beginnen konnten.

Am 23.09.06 fand dann die erste „Magazin“ Party unter dem Motto „Delicate Tracks – Live and on Vinyl“ statt. Der Zulauf war überwältigend und die Party einfach legendär! Ich kann mich noch erinnern, wir hatten uns nur so als Deko einen BMP-1 Panzer in den „Vorgarten“ gestellt incl. roter Nelke im Kanonenrohr.. oh Mann! ..ich schwelge gerade wieder voll in Erinnerungen!

Es gibt da jetzt noch so viel mehr zu erzählen, aber das würde jetzt hier den Rahmen sprengen. Nun gut, die erste Party war vorbei und wir machten uns an die Planung der nächsten. Leider mussten wir aber feststellen, dass die „Paintballer“ in unserer Abwesenheit die Location weiterhin unter Beschuss nahmen und als Spielfeld nutzten. Wir fanden eine völlig zerstörte Location vor und mussten quasi von neuen anfangen. Das war natürlich sehr ärgerlich, aber wir legten los und bauten unser Magazin wieder auf.

Anfang Dezember öffneten wir dann zum zweiten Mal unsere Tore. Diesmal unter dem Motto „Russisch Roulette“.

Der Zulauf war noch größer als bei der ersten Party. Kurz darauf folgte allerdings wieder die Ernüchterung, die „Paintballer“ verwüsteten wieder unsere gesamte Location. Doch wir ließen uns nicht unterkriegen und räumten wieder auf. Es folgte die nächste Party unter dem Motto „Ticket Moskau“ und es kam wie es kommen musste! DIE PAINTBALLER!

Unsere Geduld war nun am Ende, immer wieder von vorne anfangen war keine Option. Es war ja immer noch alles „irgendwie“ illegal was wir dort veranstalteten. Nein! Es war illegal was wir dort veranstalteten! Das Gelände war frei zugänglich und einfach nicht für so viele Menschen präpariert, zu viele Gefahrenquelle lauerten an jeder Ecke. Zum Glück gingen die drei Partys ohne größere Vorfälle über die Bühne, aber es war schon ziemlich grenzwertig. Dort lag absoluter Handlungsbedarf, zum Schutz unserer Gäste und Crew, aber auch zum eigen Schutz. Denn bis jetzt, standen nur mein Freund und ich in dem Mietvertrag. Wenn also etwas passiert, dann sind wir beide die ersten Ansprechpartner.

Wir überlegten, wie wir in Zukunft weiter machen wollen. Die Gründung eines gemeinnützigen Vereins schien uns die beste Lösung, denn wir waren mittlerweile eine Crew von ca. 30 Personen. Wie es der Zufall wollte, bekamen wir von einem anderen neuen Besitzer ein Angebot für eine neue Location im ehem. Militärsektor. Er bot uns das ganze Areal der damaligen Kantine an, incl. Vorratsbunker und anliegenden Freiflächen. Nach der Besichtigung war uns sofort klar, puh.. da liegt ‘ne Menge Arbeit vor uns, aber auch viel mehr Platz, um uns richtig auszutoben. Die neue Location war jetzt flächenmäßig, viermal so groß wie die Alte, aber ebenfalls in einem sehr schlechten Zustand. Keine Türen, keine Fenster, kein fließend Wasser, kein Strom, das Dach marode!

Doch wir fackelten nicht lange, packten unsere Sachen und zogen um. Nach einigen Monaten harter Arbeit, waren wir dann wieder bereit für die erste Party im neuen Gewand. Unter dem Motto „KulturAufTakt“ feierten wir am 19.01.08 nicht nur unsere neue Location, sondern auch gleichzeitig die Gründung unseres gemeinnützigen Vereins „KulturAufTakt e.V.“. Mittlerweile hatten wir uns ja auch einen gewissen Namen gemacht, arbeiteten mit anderen Kollektiven zusammen und waren weit über die Landesgrenzen bekannt für unsere Partys. Dies spiegelte sich natürlich am Zulauf unserer Gäste wieder. Die kamen von überall her und es wurden immer mehr – Wahnsinn! Wir veranstalteten dann so alle 3-4 Monate eine Party, mal kleiner, mal größer, je nachdem wie es zeitlich bei uns so passte.

Die größeren Partys hatten immer ein Motto wie z.B. „Ton in Farbe“, „Kosmonautenschule“, „Zirkus“, „Schattenspiele“, „Deckname Herbstlich“, „Verzaubert“, „Der Wald erwacht“ usw. Wir gaben uns immer sehr viel Mühe bei der jeweiligen Umsetzung des Motto´s und das schätzten natürlich unsere Gäste auch sehr an uns.

Man muss dazu sagen, dass wir alle noch normale Jobs hatten, in Ausbildung waren etc. Uns somit auch nur die Wochenenden zur Verfügung standen, um dort etwas zu schaffen. Unsere gesamte Freizeit drehte sich jahrelang nur ums „Magazin“. Und das für „Umme“. Wir haben uns selber nie was in die eigenen Taschen gesteckt. Alles wurde ins „Magazin“ und den Verein investiert.

Irgendwann war aber die Zeit gekommen, wo wir feststellen mussten, wir werden alle nicht jünger! Unser „Nachwuchs“ war mit der Ausbildung fertig und einige davon wanderten jobbedingt ab und waren somit nicht mehr so oft Vorort. Einige wurden Eltern und hatten verständlicherweise andere Prioritäten. Also blieben nicht mehr so viele über, die weiter machen wollten.

Also beschlossen wir gemeinsam, das Projekt „Magazin“ schweren Herzens zu beenden. Für mich persönlich war der „Auszug“ besonders schwer zu ertragen, auch wenn man mir das nicht immer angesehen hat. Alles was man über die ganzen Jahre dort erschaffen hat abzureißen und in den Container zu werfen, war echt traurig und deprimierend zugleich. Ich habe in den ganzen Jahren eigentlich in allen Bereichen aktiv mitgemischt, Deko war meine große Leidenschaft, Orga & Booking ebenso. Der handwerkliche Teil hat mir auch immer sehr viel Spaß gemacht (mal mehr mal weniger). Schlussendlich, habe ich in der ganzen Zeit viel dazu gelernt und dadurch mein Hobby zum Beruf gemacht.

Ich werde diese „wilde Zeit“ immer in guter Erinnerung behalten, auch wenn wir uns nicht immer einig waren. Sie hat mich aber definitiv geprägt und dafür bin ich meiner gesamten Crew sehr dankbar! Wir können sehr stolz darauf sein, was wir dort geschaffen haben. Auch wir haben etwas Geschichte in unser Region geschrieben und sie dadurch bereichert! (Wer gerne einmal sehen möchte, wovon ich hier die ganze Zeit so erzählt habe…klickt einfach auf den untenstehenden Link!)

Wenn sich die Gelegenheit ergibt würdest Du es wieder machen?

JA…..NEIN…..VIELLEICHT !

Gibt es noch weitere Projekte an denen Du arbeitest? Was steht in 2019 noch bei dir musikalisch an?

Ja klar, wenn es die Zeit zulässt, dann wirke ich natürlich noch an einigen anderen Projekten mit. Mit einem Freund aus meiner Heimat, rief ich 2015 das Projekt „Die Farbstifter“ ins Leben. Wir beide lieben es mit Licht und Projektion zu spielen und beleuchten meistens „Outdoor- Locations“ für verschiedenste Veranstaltungen. Von kleinen Partys oder dem alljährlichen Parkfest unserer Heimatstadt bis hin zu Hochzeiten ist eigentlich alles dabei. Wir machen den „Osten“ eben ein Stück bunter!

Seit 2016 bin ich auch ein Teil des Kollektivs von „Who´s that Girl“. Dieses Projekt beschäftigt sich wiederum mit der Gleichstellung, Sichtbarkeit und Förderung von weiblichen Künstlerinnen aller Couleur im Kunst & Kulturbereich. Dort kümmere ich mich u.a. um die eigenen Events und anderen Kooperationen. Das bringt mich auch gleich zum nächsten Projekt, der Nation of Gondwana! Ich selbst arbeite schon einige Jahre für die Pyonen, seit 3 Jahren, sind wir auch mit „Who´s that Girl“ an der Floor-Gestaltung und dem LineUp vom „bei Birke“ Floor beteiligt. Das ist auch mein persönliches Highlight des Jahres was Festivals betrifft, denn die Struktur, Orga und die gesamte Crew sind einfach liebenswert und allesamt mit Herz und Verstand bei der Sache. Ich freue mich auch in diesem Jahr wieder dort spielen zu können und eine Woche der normalen Welt zu entfliehen. Danke Omas & Opas, denn ohne euch wäre das nicht möglich!

Ja und sonst stehen noch ein paar weitere etwas kleinere Gig´s an und ich arbeite an einigen anderen Ideen und deren Umsetzung, langweilig wird´s jedenfalls nicht bei mir.

Charon Styx wir danken dir für deinen Mix und das spannende Interview.

Sehr gerne! Vielen Dank an Euch und macht weiter so! (Vielen dank auch an Tanja für´s Foto)

Projektlinks

Magazin: https://www.facebook.com/magazinbase/
Who´s that Girl: https://www.facebook.com/whosthatgirl.berlin/
Die Farbstifter : https://www.facebook.com/DieFarbstifter/


Tracklist

1. (Intro) Rodhad „Anixous EP“ – Brief Respite
2. Zadig – Inlandsis (Original Mix)
3. Ilario Alicante – Wax Weapon (Rodhad Remix)
4. Furesshu – Lucid (Shifted Remix)
5. Joel Mull – Halogen (Original Mix)
6. Cleric – Shackled Minds (Original Mix)
7. Infektion (LT) – Hypno Theory (Original Mix)
8. Infektion (LT) – Aura (Original Mix)
9. Artefakt – Raid (Original Mix)
10. Alfredo Mazzilli – Invisible Entity (Zadig Remix)
11. Answer Code Request – The 4th Verdict (Original Mix)
12. Jeff Rushin – Coda (Original Mix)
13. Rodhad- Target Line feat. Vril (Original Mix)