In der Ausgabe 55 des MinMon Podcasts ist Young-G zu Gast, Resident im Spartacus Potsdam und Teil von Disruptiv und Cymatics. Seit 2016 prägt er die Floors mit einem Sound, der von deepen Grooves bis zu treibenden Rhythmen reicht – immer mit dem Anspruch, Emotionen durch sein Mixing spürbar zu machen.
In seinem Mix für unseren Podcast zeigt er genau diese Facetten: hypnotisch, treibend und voller Energie – ein roter Faden, der die Techno-Heads mitnimmt.
Steckbrief
Artist: Young-G
Label/Crew: Disruptiv, Cymatics, Resident @ Spartacus
Stil: Steppenpferd: Techno von uplifting groove bis treibend deep aber comfortable mit geilem sound in general
First rave: Minmon Open Air @ Griebnitzsee in town und Simsalaboom auswärts
On air since: die ersten Open Airs 2016 performed und 2015 angefangen mit mixing warm zu werden
Living: Potsdam
Playtime: 02-05 oder Sunrise
DJ Setup: 3 Cdj Nexus 2/Xone 96 auf dem eingesessenem System von einem meiner besten
Favorites: Altinbas, Red Rooms, Fadi Mohem, Funk Assault delivern immer! Spartacus, about blank bzgl Festivals Tarmac aber beste Freqs of Nature headliner input in der Grube
Drink: Jubi;), Vodka (gut), Caipirinha
Superpower: reach the techno heads
Podcast
(Direktlinks: Podcast Feed, iTunes, Download)
Interview
Hi, wie war dein Jahr bisher?
Ich hatte das Glück, Anfang des Jahres mehrere B2Bs (Spartacus, Feinstaubfestival, „Villa Havelblick“ …) mit meinem Bruder (DJ Stashinger) zu spielen, die sehr erfüllend waren, da wir diese Leidenschaft seit Jahren teilen und nach außen tragen.
Es ist immer schön, seine Leidenschaft zu teilen. Das können wir gut verstehen. Was war in diesem Jahr dein Lieblingsmusikmoment oder Set, welches dich begeisterte?
Fadi Mohem im Berghain zu Ostern war mein Highlight, da er in seinem Sound bzw. dem Genre, in dem er sich gewöhnlich bewegt, das für Außenstehende oft monoton klingt, Peaks erzeugt, die einzigartig und auf dem Floor überwältigend sind. Ich stehe auch auf seine Produktionen. Sie sind zeitlos und minimalistisch. Sie erzeugen einen fortwährenden Drive, der immer wieder fasziniert.
Bei Cymatics, einer Partyreihe im Spartacus von Syndrolin und mir, hat Rinc ein Opening gespielt, das mich sehr überraschte. Er spielt normalerweise keinen Techno, aber ist mit dem Sound warm geworden und hat abgeliefert.
Wo würdest du bei diesen Vorlieben denn deinen eigenen Sound einordnen?
Durch meine Anfänge beim Auflegen, die mit der Kombination aus klassischem Detroit-House und Downbeats, oder wie ich es nenne, Worldbeats, starteten, habe ich eine starke Präferenz für Grooves und synkope Beats entwickelt. Was mich auch begeistert, sind gelayerte Flächensounds, verbunden mit deepen und treibenden Rhythmen, die einem DJ Raum lassen, gewisse Emotionen durch Mixing beim Publikum zu erzeugen.
Siehst du das auch in deinem Mix hier reflektiert?
Ich habe probiert, meine Facetten zum Ausdruck zu bringen und einen roten Faden zu kreieren, was mir hoffentlich gelungen ist.
Wann hattest du deinen bedeutendsten Gig und was machte ihn dazu?
In meinem Lieblingsclub ://about blank spielte ich auf dem MDF (ein Floor im about). Dieser Club ist mir durch die Verbindung nach Potsdam, die Leute, Gesichter, Stammgäste, das Flair und die vielen Erlebnisse, die ich damit verbinde, ein persönlich sehr wichtiger Ort. Er repräsentiert die Szene so, wie ich sie kennengelernt habe. Der Club hatte dadurch schon immer etwas Vertrautes, zumal ich ihn schon kannte, bevor ich anfing aufzulegen.
Gab es auch für dich ähnliche Momente in Potsdam, das ja immer im Schatten von Berlin steht?
Ja, klar steht Potsdam im Schatten. Mensch hat halt dieses Metropolending. Aber Potsdam ist nicht so selbstdarstellerisch wie Berlin. Das Miteinander ist ehrlicher, auf einer Augenhöhe, Menschen unterstützen sich, es gibt Anlaufstellen, um sich zu integrieren.
Auch wenn es sich inzwischen vertraut anfühlt, ist das Spartacus, all in all, der Club, in dem ich in Potsdam die bedeutendsten Gigs hatte.
Was ist momentan dein Lieblings-Setup und warum? Und was denkst du über die DJ-Spotify-Funktion?
Haha, gute Frage! Grundlegend bevorzuge ich 3 Decks digital. Wenn B2B, dann sind 4 Decks nicht verkehrt, um sich nicht im Weg zu stehen. Da ich versuche, immer up to date zu sein, kann ich es mir schwer leisten, die aktuellen Releases als Vinyl zu erwerben. Daher bin ich fokussiert auf digitales Auflegen.
Bezüglich Spotify: Mir passiert es immer wieder, dass mein Chef mir auf der Betriebsweihnachtsfeier sein Handy in die Hand drückt, ich die Musik auswähle und keine Pause mehr zwischen den Musikstücken ist. Das ist eigentlich alles zu Spotify.
Eine letzte Frage: Wie bereitest du dich auf einen DJ-Gig vor?
Prinzipiell ist es immer das gleiche Game: Ich checke meine Bibliothek, höre und kaufe neue Releases und probiere, aus der Selektion einen passenden Sound vorzuselektieren.
Ahh, noch eine Frage: Was ist dein präferierter Record-store und warum?
Vor einer ganzen Weile entschied ich mich dafür, sämtliche Tracks zu kaufen. Und das bei Bandcamp, da es mir wichtig ist, die Subkultur, Produzent:innen und vor allem Newcomer zu unterstützen.
Dann vielen Dank für das Interview und die Musik.
Danke für die Einladung! Ich freue mich immer über die Möglichkeit, Menschen mit meinem Sound zu erreichen und abzuholen.