MinMon Podcast #16 by Rudi Stöher

Die Fête la Vie ist gerade verdaut und schon steht wieder etwas elektronische Kost auf dem Servierteller. Unser Podcast mit der Nummer 16 steht an. Dieses mal von keinem geringeren als Rudi Stöher. Vor Jahren hat er uns bei den Minimal Monkeys Openairs musikalisch als Newcomer unterstützt. Mittlerweile tourt er auf eigenen Beinen durch die Festivallandschaft und trotz des vollem Programms fand er die Zeit uns einen Mix für den Monat August bereitzustellen.

Mit der Nummer 16 geht noch eine weitere Änderung einher. Der Podcast wird jetzt nicht mehr im SoundCloud Profil des Künstlers sondern in unseren, welches ihr unter soundcloud.com/minmon_kollektiv findet, veröffentlicht. Wir würden uns natürlich sehr freuen wenn wir euch dort als Follower wieder finden würden. Alles andere bleibt beim alten – daher jetzt viel Spaß mit Musik und Interview!

 

Steckbrief

Artist: Rudi Stöher
Label Crew: unsigned
Soundstyle: Deephouse / House
On Air since: 2007
Setup: Digital&Analog
Age: 24
Living: Potsdam
Playtime: 0-2 & 8 – End
Drink: Vodka
Superpower: Superpower, Superpower

Podcast


(Direktlinks: SoundCloud, Podcast Feed, iTunes, HearThis.at, Download)

Interview

Hallo Rudi, es freut uns sehr dich in unserer Podcast Reihe aufnehmen zu können.

Hallo, vielen Dank für eure Einladung.

Du bist ja gebürtiger Rostocker, was hat dich in deine jetzige Heimat Potsdam verschlagen?

Nun nach Potsdam hat mich mein Alter und meine Berufliche Wahl gebracht. Ich habe vorher jahrelang in Borkheide gewohnt und gelebt, doch als ich mein Abi in Potsdam begann war der Fahrweg einfach zu lang. Ich habe mich dann dazu entschlossen eine WG auf zu machen. In der wohne ich heute noch mit meiner Freundin und meinem besten Freund. Außerdem ist Potsdam eine absolute Traumstadt, geschichtlich sowie auch kulturell.

Die Festivalsaison ist ja im vollen Gange und du warst als Künstler sowie als Teilnehmer auf einigen zu gegen. Was waren deine Highlights?

Mein absolutes Highlight war in diesem Jahr das Meeresrausch Festival. Ich habe dort zusammen mit Ronny, vom Kraftfuttermischwerk, gespielt. Das war ein wunderschönes Wochenende. Zudem konnte ich auf das Festival meine Freunde und meine Freundin mitnehmen, das war mir ziemlich wichtig. Ein anderes Highlight war das Moxxom-OpenAir. Das ist ein kleines und mit ganz viel Liebe gestaltetes Festival in der Nähe von Görlitz.

Spielst du öfter mit Ronny vom Kraftfuttermischwerk zusammen? Wie kam es zu der Zusammenarbeit?

Ich kenne den Ronny schon seit gut 10 Jahren. Wir haben uns auf einer Floßfahrt, die von einem Streetworker aus Borkheide veranstaltet wurde, kennengelernt. Mit 16 begann ich meine Ausbildung zum Sozialassistent und musste früher oder später auch ein Praktikum machen. Dieses legte ich im Jugendclub in Fichtenwalde ab, wo eben dieser Ronny der Sozialarbeiter ist. Ich machte in den 6 Wochen viel Musik, spielte viele Platten und kaufte mir auch eine Menge von diesen. Wenn man mit 1210er Technics arbeiten darf, dann macht man das auch. Ich habe ihn damit ziemlich genervt, wenn man bedenkt das es 2007-2008 war. Die Musik war sehr dem Minimal verschrieben und so sahen dann auch meine Sets aus. Als sich die 6 Wochen dem Ende neigten, sagte Ronny das ich doch bitte mal ein Set aufnehmen solle, er kenne jemanden den das Interessieren dürfte. So nahm ich dann eins auf und er schickte es zu Erikk, der ein DJ und Veranstalter aus Berlin war. Er schmiss 2008 Partys im ehemaligen „Centrum” am Alexanderplatz. Dort durfte ich dann tatsächlich zum ersten Mal die Nadel in einem Club auf die Platte legen. Die erste Vinyl die ich spielte war die „Rancho Relaxo” von Anja Schneider & Sebo K. . Tja und so spielte ich mich durch einige Gigs. Anfangs spielten wir nicht so oft zusammen, denn wir hatten einen völlig anderen Musikgeschmack. Jetzt spielen wir fast den ganzen Sommer durch. Es macht wahnsinnigen Spaß mit Ihm unterwegs zu sein und ich hoffe es wird noch lange so weiter gehen.

Btw.: Die 1210er auf denen ich lernte stehen jetzt bei uns im Wohnzimmer

Wo würdest du dich als Soloact musikalisch einordnen?

Ich kann mich wirklich ganz schwer einordnen, wahnsinnig gerne spiele ich Deephouse. Tendiere manchmal aber auch zu House. Ich mag es die Musik jahreszeitabhängig zu wählen. Im Winter spiele ich sehr melancholische Sets und im Sommer gibt es schön „Auf die Fresse” – House. Ich mag das, sehr sogar. Diese Ambivalenz steht mir irgendwie.

Als wir uns letztens auf dem Betriebsausflug der Prototypen über den Weg gelaufen sind hast du rein Digital aufgelegt. Ist Vinyl noch eine Option für dich?

Ich hab vor 9 Jahren angefangen Vinyl zu spielen und bin dann vor 5 Jahren zum Final Scratch von Serato gewechselt, da es mir wahnsinnig viele Möglichkeiten eröffnete. Dann hab ich mir vor 2 Jahren einen NI Traktor S4 gekauft und mit dem spiele ich heute noch. Es macht mir unglaublichen Spaß was ich mit der Kiste alles machen kann. Ich spiele immer noch gerne Vinyl, zu Hause an den 1210ern, in einer ruhigen Runde. Ich habe aber immer noch so 3-4 Platten bei einem Gig bei, sicher ist es aber nicht ob ich alle spiele. Mit einer Ausnahme, der Track „Gute Nacht Freunde” von Inga und Wolf ist fast immer mein Abschluss. Herrlich.

Ich mag auch die Diskussion ob nun Digital oder Vinyl nicht. Es macht einfach keinen Unterschied mit was man spielt, wichtig ist was am Ende bei raus kommt. Kein Zuhörer würde sich ein total zerschrammeltes Vinyl-Set anhören und meinen „ Naja, aber ist halt mit Vinyl gemacht!”. Andersherum genau so wenig. Wichtig ist dass das Endprodukt super ist und ob es sich verdammt noch mal gut anhört!

Also ja, Vinyl ist immer eine Option, genauso wie die digitalen Systeme. Und wenn man jetzt noch beides kombiniert, dann kann da nur was gutes bei raus kommen!

Was steht diesen Sommer noch an und was sind die nächsten spannenden Wegpunkte deiner Musikerkarriere?

Jetzt geht es bald nach Magdeburg und danach im November nach Dresden. Vielleicht passiert zwischendurch ja noch etwas. In Potsdam z.B. wenn sich spontan was in einer Bar ergibt und von 22-4 Uhr Musik gemacht wird. Natürlich bin ich auch wieder mit Ronny unterwegs, weil es so verdammt schön ist und weil ich mit Ihm schon zu den schönsten Stunden und den wunderbarsten Momenten gespielt habe.

Ich weiß persönlich nicht, wo mich das alles hinführen wird. Ich hoffe einfach, dass es Spaß machen wird und ich noch sehr viele nette Leute kennenlernen darf, ohne die Alten zu verlieren.

Vielen Dank für deine Zeit und deinen Mix!

Ich danke euch und genießt den Mix. Ihr wisst ja was euch bevor steht, wenn es um Sommerhouse geht!

Tracklist

1. Nick Monaco – American Holiday
2. Of Norway – Trust In The You Of Now
3. Emanuel Satie – 100
4. Christian Nielsen – Can You Hear Me
5. Norman Zube – Marmalada
6. Kevin Over – Magik
7. Okain – Cameleon
8. Hector Couto – State Of Mind
9. Mat. Joe, Thabo Getsome – New York City
10. Rodriguez Jr. Nausicaa
11. Christian Burkhardt – Under The Wheel
12. Motor Cit Drum Ensemble – Raw Cuts #5
13. Jon Hopkins – Abandon Window ( Moderat Remix )
14. Sven Brede – Mare